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Sjnjierák

 

Wir sitzen gerade bei zwei Kaffee und vier Kakao mit Schlagsahne in der Fjällstation in Kvikkjokk und trocknen nach einem verregneten Abstieg vom Sjnjierák (800 Höhenmeter). Beim Aufbruch gestern Abend schien die Sonne noch durch die Wolken, der Wetterbericht hatte gelegentliches Nieseln und Sonnenschein für den nächsten Morgen vorausgesagt. Die Dame in der Fjällstation schätzte unsere Aufstiegsdauer mit den Kindern auf etwa 2 ½ Stunden. Und hell ist es hier ewig, also los (19 Uhr). Nach der ersten halben Stunde unter andauernder Mückenattacke setzte der Nieselregen ein und steigerte sich zu einem wahren Guß, als wir nach 1 ¾ Stunden (hähä!) in Gipfelnähe kamen. Hannes wartete schön mit Pfadfinder-Geschichten auf, die immer damit endeten, dass er mit seinen Kumpels damals durchnäßt und müde bei Einbruch der Nacht (also exakt unserem Status nur ohne die vier kleinen, nassen, müden Kinder) an einer überfüllten Hütte angekommen war und zwangsläufig weiterziehen oder im Freien übernachten mußte. Dementsprechend war mir also leicht mulmig zumute, als die Hütte in Sicht kam. Hannes kam mit den Jungs (selbstverständlich) vor mir dort an, öffnete die Tür machte einen Schritt hinein und … drehte sich grinsend zu mir um. Leer. Die Hütte ganz für uns allein. War wohl kein anderer so doof, dem Wetterbericht zu vertrauen und um die Zeit zu einer Bergwanderung aufzubrechen.
Mit Stockbrot und Marshmallows am Feuer war es dann sogar richtig gemütlich, dem inzwischen sintflutartigen Regen draußen zu lauschen.
Am nächsten Morgen leider auch kein der Vorhersage entsprechendes Wetter … Regen. Irgendwann entschlossen wir uns zum Aufbruch. Trotzdem waren die Jungs bergab bis auf Matti („die Füße sind nahaß!“) bei bester Laune. Abstiegsdauer 1 Stunde. Ich denke, wir können bald mal in die Hohe Tatra – mit geeigneten Schuhen.